Auf Grundlage von Versuchsergebnissen im Rahmen der Dissertation von Christian Keindorf kommen für die Sandwichturmsektionen, die mit Stahlturmsektionen verbunden werden sollen, mehrere Werkstoffkombinationen in Betracht. Bei der Variante mit einer Elastomerfüllung sind keine Schubrippen und Haftvermittler erforderlich, weil der getestete Verbundwerkstoff eine außerordentlich hohe Haftzugfestigkeit auf sandgestrahlten Stahloberflächen aufweist.
Alternativ kann ein Vergussmörtel mit haftvermittelnden Additiven im Verbindungsbereich zum Einsatz kommen, der außerdem eine gute Pump- und Fließfähigkeit sowie hohe Druckfestigkeit besitzen sollte. Für diese Variante werden Schubrippen, wie bei den Grouted Joints empfohlen, um die Druckstrebentragfähigkeit sowohl im Grenzzustand der Tragfähigkeit als auch im Grenzzustand der Ermüdung deutlich steigern zu können. Dieser messtechnisch nachgewiesene Effekt wurde in der Bautechnik Heft 11/2009 detailliert erläutert, wobei anhand der Versuchsergebnisse auch ein Bemessungsvorschlag abgeleitet wurde.
Bei einem Onshore-Standort kann z.B. über eine Fundamentsektion eine kraftschlüssige Übertragung zwischen Sandwichrohr und Fundament erzielt werden. Dabei werden die Kräfte und Momente in Analogie zum Anschluss an die obere Stahlturmsektion eingeleitet („umgekehrter Kraftfluss“).
Der Einsatz einer Sandwichturmsektion ist grundsätzlich auch Offshore möglich, wobei sich der Sandwich Joint als Verbindung zum Monopile oder Zentralrohr eines Tripods anbietet. Dafür muss der Sandwich Joint jedoch die besonderen konstruktiven Anforderungen der Offshore-Türme erfüllen. Allerdings könnten durch diese neue Verbindungsvariante weitere Ringflansche und Schrauben eingespart werden. Für die erforderliche Montagetechnik existieren bereits langjährige und übertragbare Erfahrungen bei realisierten Grouted Joints für OWEA.